Bad Honnef. Mit Spannung erwarten die Bürger in Bad Honnef die Entscheidung des VVS. Wie wird sich der Verein auf seiner Mitgliederversammlung am Dienstag zur seiner Mitverantwortung für die Zukunft des Weinbaus im Siebengebirge stellen? Die SPD Bad Honnef mit Guido Leiwig an der Spitze, hofft, dass der Verein den ursprünglich vereinbarten Betrag von 500.000 Euro für die Sicherungsmaßnahmen am Siegfriedfelsen nun tatsächlich übernimmt und sich als Träger der Maßnahme zur Verfügung stellt.
Es sei kein gutes Signal, so Guido Leiwig, dass die Öffentlichkeit bis heute keine Stellungnahme des Vorsitzenden Peter Lindlar zu dieser Frage gehört hat. Wo bleibt sein Bekenntnis zur Verpflichtung des VVS den Weinbau gemeinsam zu retten? Und wo bleiben die öffentlichen Appelle der Parteifreunde von Lindlar, die sich bisher gerne als Weinbergretter in Szene gesetzt haben?, fragt er. Das gelte für die Rhöndorfer Ratsmitglieder der CDU genauso wie für die CDU-Landtagsabgeordnete Andrea Milz. Sie alle könnten ihrem Parteifreund und ehemaligen Regierungspräsidenten längst öffentlich Druck gemacht haben, damit dieser endlich Farbe bekennt und seine Verantwortung übernimmt.
Lindlar habe durch seine Vereinsführung, die eine rechtzeitige Abstimmung unmöglich machte, eiskalt in Kauf genommen, dass die Winzer über die Klinge springen, sagt Guido Leiwig. Nur die großartige Solidarität der Bürgerinnen und Bürger und Heinzelmänner in beiden Städten, die ehrenamtlich die Weinlese auf beiden Hängen erledigt haben, konnte das Schlimmste verhindern.
Lindlar habe auf Zeit gespielt. Und seine Rechnung ging bisher auf. Der VVS konnte sich raushalten und die Schadensbegrenzung haben andere übernommen.
Alle anderen hätten längst ihre Hausaufgaben gemacht. Guido Leiwig berichtet, dass die SPD Bad Honnef ohne Medien-Tam-Tam zu Beginn der Krise die beiden Landtagsabgeordneten Dirk Schlömer und Achim Tüttenberg zu einem Ortsbesuch nach Rhöndorf geholt habe. Beide haben im Schulterschluss mit Wally Feiden erfolgreich im Landtag die verantwortlichen Stellen während der Sommerpause mobilisiert und schlussendlich den SPD-Finanzminister überzeugt, sich mit einem erheblichen Anteil an dem regionalen Rettungsprojekt zu beteiligen. Guido Leiwig dankt den beiden Vertretern, die hier keine wirkungslose Showpolitik gemacht, sondern gehandelt haben.
Nun liege der Ball beim VVS. Es sei an der Zeit, dass auch die regionalen CDU Politiker ihren Einfluss hier vor Ort geltend machten und ihren Parteikollegen Lindlar im Vorsitz des VVS von seiner Verpflichtung gegenüber dem Siebengebirge überzeugen.
Sollte das nicht gelingen, würde nicht nur der Weinbau weiter um seine Existenz zittern müssen. Auch der VVS müsste um sein öffentliches Ansehen in der Region, ernsthaft bangen, so Guido Leiwig.