Energiewende vor Ort – Chancen und Risiken

04.06.2013 – Die ‚Energiewende vor Ort’ war Thema einer sehr gut besuchten Veranstaltung der SPD Bad Honnef im Kurhaus, an der auch die Bundestagskandidatin Bettina Bähr-Losse sowie der Landtagsabgeordnete Thomas Eiskirch teilnahmen. Die Grundfrage lautete, was können die Vertreter der Politik, der kommunalen Verwaltung, das städtische Versorgungsunternehmen, Bad Honnef AG (BHAG), sowie die erst jüngst gegründete Bürgerenergiegenossenschaft dazu beitragen, und was wurde bereits erreicht.
SPD-Bürgermeisterin Wally Feiden konnte eine beeindruckende Liste an Maßnahmen vorstellen, mit denen die Stadt in den letzten Jahren insbesondere Energie-Einsparmaßnahmen in den städtischen Gebäuden durchgeführt hat. Das Konjunkturpaket II hatte dafür die finanziellen Voraussetzungen geliefert. Sie bedauerte, dass die Stadt noch kein Klimaschutzkonzept hat. Dafür fehlten zurzeit die Mittel.
Lebhaft diskutiert wurden die steigenden Stromkosten. Klares Statement vom Dr. Siegfried Brenke vom Bund der Energieverbraucher. Die Preise können langfristig nur niedriger werden, wenn es gelingt, unseren Strom durch regenerative Energien zu erzeugen. „Alle anderen Energiequellen sind endlich und werden deshalb zwangsläufig teurer“. Bis dahin sei es allerdings noch ein weiter Weg.
Die Kritik an der geplanten Windkraftanlage südlich von Bad Honnef, machte deutlich, dass der Bau solcher Kraftwerke nicht einfach ist. Die anwesenden Besucher, die sich gegen die Windkraft äußerten wurden ernst genommen. Auch die Befürworter der Energiewende wollten seriöse Prüfungen und sinnvolle Entscheidungen, die die Bürger nicht über Gebühr belasten. „Dennoch“, so Peter Storck, Vorstand der BHAG, „wenn wir auf Atomkraft und fossile Energien verzichten wollen, müssen wir auch hinnehmen, dass wir hin und wieder auf ein Windrad schauen“.
Auch die Bad Honnef AG hatte vor ein Windkraftwerk zu bauen. Hat sich aber aus wirtschaftlichen Gründen dagegen entschieden, wie Storck erläuterte. Doch sei es weiterhin die Absicht der AG, in die Erzeugung von alternativen Energien zu investieren. Dr. Beate Kummer, Vorstand ‚Bürgerenergie Siebengebirge eG’ und stellvertretenden Ortsvereinsvorsitzende der SPD Bad Honnef warb für die Beteiligung an der Genossenschaft, deren Entstehung sie maßgeblich vorangetrieben hat. Hier sei noch Platz für viele Bürger. Auch damit könne man einen Beitrag zum Klimawandel leisten. Hier wird Strom durch Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden erzeugt.
Man war sich grundsätzlich einig, dass jeder Haushalt und jedes Unternehmen einen Beitrag zur mehr Energieeffizienz und zur Stromeinsparung bringen kann. Moderator Christoph Dänzer-Vanotti stellte abschließend fest, dass den Rahmen für eine ökologisch tragfähige und ökonomisch vertretbare Energieversorgung jedoch von der Politik ausgehen muss. Um die Energiewende zu einem Erfolgsmodell zu machen, müssen landes-, bundes- und europapolitische Initiativen vereinbart werden. Dies sei eine Herkulesaufgabe, die in den nächsten Jahren gelöst werden müsse. Ziel sei es dabei, nicht nur langfristig auskömmliche Strompreise für alle zu haben, sondern auch den Herausforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden.