Atomkompromiss gefährdet die Zukunft der BHAG

Dr. Beate Kummer

Der Atomkompromiss, den die Bundesregierung mit den großen Energieversorgern geschlossen hat, habe aus Sicht der SPD Bad Honnef den Stadtwerken die mittel- und langfristige Rechtssicherheit genommen. Aufgrund der bisher bestehenden Vereinbarung von 2001 habe die Bad Honnef AG mit Unterstützung der SPD den Weg in die eigene Energiebereitstellung eingeschlagen und bereitet Investitionen in moderne hocheffiziente Kraftwerke vor. Mit dem Energiekonzept der Bundesregierung haben sich jetzt die Rahmenbedingungen entscheidend verändert.

„Die Existenz kleiner und mittelgroßer Stadtwerke darf nicht länger von der Marktmacht großer Versorger abhängig sein,“ sagte Dr. Beate Kummer (SPD), Mitglied im Aufsichtsrat der BHAG. Die Bereitstellung von Energie aus eigenen Anlagen muss durch Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit charakterisiert sein. Strom aus Kernenergie könne jedoch nur eine Übergangstechnologie darstellen, auch der fossile Rohstoff Uran ist endlich und kommt nur in wenigen Regionen dieser Erde vor. Darin sei man sich auch schon vor dem neuen Atomkompromiss einig gewesen.  

Der Energiemix der Zukunft müsse noch für eine gewisse Zeit aus fossilen Energieträgern insbesondere für die Grundsicherung bestehen, aber mit einem zunehmend größeren Anteil aus erneuerbaren Quellen gespeist werden.

Damit sich kleinere Stadtwerke wie die BHAG vom reinen Energieverteiler zum umweltfreundlichen Energieproduzenten entwickeln könnten, müssten diese zügig in eigene Kapazitäten investieren. Dafür seien jedoch durch die verlängerten Laufzeiten der Kernkraftwerke erhebliche höhere finanzielle Risiken entstanden. Mit dem Energiekonzept werden lokale Aktivitäten zur Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energiequellen schon im Ansatz verhindert oder erschwert.