Die SPD-Bad Honnef kritisiert, dass Bad Honnefer Kinder, die im benachbarten Rhein-land-Pfalz zur Schule gehen, keinen gesetzlichen Anspruch auf Fahrtkostenerstattung haben. Sie hat sich deswegen an die SPD-Landtagsabgeordnete und stellvertretende schulpolitische Sprecherin der Fraktion, Renate Hendricks gewandt. Diese verspricht Unterstützung.
Mehr als 150 Kinder besuchen derzeit die Regionalschule im benachbarten Unkel, weil die NRW-Landesregierung eine ähnlich attraktive Schulform für Haupt- und Realschüler in Bad Honnef nicht zulässt. Wir halten es für ungerecht, dass diesen Familien, die Steuern in NRW bezahlen, der Anspruch auf Fahrtkostenerstattung durch das Land ver-wehrt bleibt sagt die Bad Honnefer SPD-Vorsitzende, Annette Stegger. Zugleich bedau-ern die Sozialdemokraten, dass die rückwärtsgewandte Schulpolitik in NRW, die auf Biegen und Brechen am dreigliedrigen Schulsystem festhält, kein ähnlich attraktives Schulangebot für Bad Honnef auf die Beine bringt.
Renate Hendricks will das Bad Honnefer Anliegen aufgreifen und im Landtag zur Spra-che bringen. Es sei in einem liberalen Europa nicht nachvollziehbar, dass diese Landes-regierung aus ideologischen Gründen einen Anspruch auf Fahrtkostenerstattung für Grenzgänger ablehne. Kinder in Grenzregionen müssen, nach Ansicht von Hendricks, die gleichen Bildungschancen haben können, wie die Schüler und Schülerinnen jenseits der Bundeslandgrenze. Hier greife die Landesregierung indirekt in die Wahlfreiheit der Eltern ein. Es sei paradox, dass während wir die innereuropäischen Grenzen zwischen den Staaten weiter abbauen, die Grenzüberschreitung von Schülern zwischen den Bun-desländern von der schwarz-gelben Landesregierung in NRW erschwert werde. Es scheint derzeit einfacher zu sein, aus den Niederlanden und Belgien nach NRW zu wechseln, als aus NRW nach Rheinland-Pfalz. Hendricks fordert die Regierungsmehr-heit in Düsseldorf auf, in dieser Frage umzudenken.