3:0 für Bad Honnef

Ich geb’s ja zu. als Wally Feiden ankündigte, sie wolle sich öffentlich kurz vor dem EM-Spiel der Nationalmannschaft küren lassen, dacht ich schon: Oh ha!, wie das wohl abläuft? Populistisch? Platt? Peinlich?

Nichts von dem! So vielen Menschen auf einmal einen Einblick in praktische und eben leider manchmal auch sehr förmliche Kommunalpolitik zu geben – das hat seinen Charme. Viele der jüngeren Fußballfans dürften vorher kaum gewusst haben, wie die Bürgermeisterin heißt, gewschweige denn, was für ein Typ sie ist. Die sind jetzt klüger, 1:0 für Feiden.

Dass gerade die mit ziemlichem Abstand Älteste der drei Kandidaten mal was Neues macht und scharenweise junge Leute bewegt, während ihre beiden jüngeren Mitbewerber wie gehabt in trocken-drögen Versammlungen aufs Schild gehoben werden, muss an dieser Stelle auch gesagt werden dürfen, 2:0 für Feiden.

Aus Sicht der Fußball-Fans ist nur schade, dass das Poblic Viewing auf dem Markt eine Eintagsfliege zu seindroht. Die Atmosphäre war nämlich klasse, und Wahlen sind (zum Glück) nicht alle Tage.

Aber vielleicht raufen sich ja die Wirte am Markt zusammen, die bei Feidens Fete wohl ganz gut verdient haben dürften, und stellen was Ähnliches auf die Beine. Beispielsweise zur WM in zwei Jahren. Dann hieße es 3:0 für Bad Honnef.