Frischer Wind auf der kommunalpolitischen Bühne

Fußball und Kommunalpolitik vertragen sich erstaunlich gut: Hunderte von Honnefer Bürgerinnen und Bürger konnten verfolgen, wie die SPD in einem öffentlichem Wahlakt Wally Feiden wieder zu ihrer Bürgermeister-Kandidatin kürte. Die amtierende Honnefer SPD-Bürgermeisterin hatte zu diesem Zweck tief in ihre private Kasse gegriffen und eine Großleinwand aufbauen lassen. Das lockte nicht nur die Sozialdemokraten auf den Marktplatz, sondern auch fast tausend Fußballfans, die bei schönem Wetter das Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Österreich gemeinsam erleben wollten.
Zunächst hatten die Mitglieder des SPD-Ortsvereins im „Alten Rathaus“ die formal notwendigen Vorbereitungen für die öffentliche Wahl getroffen. Bürgermeisterin Wally Feiden ließ sich vom SPD-Kreisvorsitzenden Sebastian Hartmann derweil auf dem Marktplatz zur Honnefer Stadtpolitik interviewen, während auf dem riesigen Bildschirm Honnefer Stadtansichten den Dialog begleiteten. Dann baute sich die Schlange der wahlberechtigten Sozialdemokraten auf, die in einer kleinen Wahlkabine auf den Wahlzetteln ihr Kreuz machten. 57 der 59 SPD-Mitglieder stimmten für Wally Feiden, die damit bei der Bürgermeisterwahl am 19. Oktober erneut antritt: zum Wohle Bad Honnefs, wie sie in einer von viel Beifall begleiteten kurzen Rede betonte. Sie wolle vieles, was sie als Stadtoberhaupt auf den Weg gebracht habe, auch zu Ende führen, sagte Feiden. Schon zuvor hatte die Bürgermeisterin vor ihren sozialdemokratischen Parteifreunden auf eine Reihe bemerkenswerter Erfolgszahlen hingewiesen. Als sie im Jahre 2004 ihr Amt angetreten habe, übernahm sie einen Kassen-Fehlbetrag in Höhe von 6,3 Millionen Euro, der nach der städtischen Prognose im Laufe der Jahre auf über 22 Millionen Euro anwachsen sollte. Feidens rigoroser Sparkurs lässt diese Prognose auf rund 12 Millionen Euro sinken. Und wenn der Sparkurs so konsequent fortgesetzt werde, dann kann sich im Jahre 2011 die jährliche Unterdeckung des Haushalts sogar in einen Überschuss von einer halben Million Euro wandeln. Mit großem Selbstbewusstsein unterstrich Feiden, dass sie die Stadt aus der finanziellen Misere herausführen könne und werde. „Gewinnen – damit Bad Honnef gewinnt“ werde ihre Devise im kommunalpolitischen Wahlkampf sein. Die deutsche Fußballnationalmannschaft gewann an diesem Abend jedenfalls schon ihr Spiel gegen Österreich.